10.5. Dynamisches Routing
Das Referenzprogramm für das dynamische Routing ist zur Zeit quagga
, aus dem Paket ähnlichen Namens; früher war es zebra
, bis seine Entwicklung eingestellt wurde. Jedoch führte quagga
die Bezeichnungen der Programme aus Kompatibilitätsgründen fort, wodurch sich die untenstehenden zebra
-Befehle erklären.
Quagga ist eine Reihe von Daemons, die bei der Festlegung der Routingtabellen des Linux-Kernels zusammenarbeiten; jedes Routingprotokoll (insbesondere BGP, OSPF und RIP) stellt seinen eigenen Daemon bereit. Der zebra
-Daemon sammelt Informationen von anderen Daemons und verarbeitet statische Routingtabellen entsprechend. Die übrigen Daemons sind bekannt als bgpd
, ospfd
, ospf6d
, ripd
, ripngd
und isisd
.
Daemons werden aktiviert, indem die Konfigurationsdatei /etc/quagga/Daemon.conf
erstellt wird, wobei Daemon der Name des zu verwendenden Daemons ist; diese Datei muss dem Benutzer quagga
und der Gruppe quagga
gehören, damit das Skript /etc/init.d/zebra
den Daemon aufrufen kann. Das Paket quagga-core enthält Konfigurationsbeispiele unter /usr/share/doc/quagga-core/examples/
.
Zur Konfiguration jedes dieser Daemons ist es erforderlich, das betreffende Routingprotokoll zu kennen. Diese Protokolle können hier nicht im Einzelnen beschrieben werden, jedoch stellt
quagga-doc umfangreiche Erläuterungen in Form einer
info
-Datei bereit. Der gleiche Inhalt kann auch leichter als HTML auf der Quagga-Webseite durchsucht werden:
Zusätzlich ist die Konfiguration sehr nahe an einer standard Router-Konfiguration und Netzwerkadministratoren werden schnell mit quagga
zurechtkommen.