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13.2. Die grafische Schnittstelle anpassen

13.2.1. Einen Display Manager auswählen

Die grafische Schnittstelle stellt lediglich Bildschirmplatz zur Verfügung. Man erhält nur einen leeren Bildschirm, wenn man den X-Server allein ausführt. Deshalb verwenden die meisten Installationen einen Display Manager, um einen Anmeldebildschirm anzuzeigen und nach der Authentifizierung des Benutzers die grafische Arbeitsfläche zu starten. Die drei zur Zeit populärsten Display Manager sind gdm3 (GNOME Display Manager), kdm (KDE Display Manager) und lightdm (Light Display Manager). Da die Falcot Corp. Administratoren sich entschieden hatten, die GNOME-Arbeitsumgebung zu verwenden, haben sie logischerweise auch gdm3 als Display Manager ausgewählt. Die Konfigurationsdatei /etc/gdm3/daemon.conf enthält zahlreiche Optionen (die Übersicht kann in der Schemadatei /usr/share/gdm/gdm.schemas gefunden werden) um dessen Verhalten zu steuern, während /etc/gdm3/greeter.dconf-defaults Einstellungen für die Begrüßungs-Session (das ist mehr als ein Anmeldebildschirm, es ist eine eingeschränkte Benutzeroberfläche mit Energieverwaltung und Werkzeugenfür den Systemzugang). Beachten Sie, dass einige sehr nützliche Einstellungen für Endanwender mit GNOME's Kontrollzentrum konfiguriert werden können.

13.2.2. Einen Fenstermanager auswählen

Da jede grafische Arbeitsfläche ihren eigenen Fenstermanager bereitstellt, zieht eine Entscheidung bei ersterer normalerweise eine bestimmte Softwareauswahl bei letzterem nach sich. GNOME verwendet den Fenstermanager mutter window manager, KDE verwendet kwin, und Xfce (das wir später vorstellen) verwendet Xfwm. Gemäß Unix-Philosophie kann man immer den Fenstermanager seiner Wahl verwenden, aber wenn ein Administrator den Vorschlägen folgt, profitiert er am meisten von den Integrationsleistungen, die von jedem Projekt erbracht werden.
Älteren Rechnern fällt es jedoch manchmal schwer, eine schwergewichtige grafische Arbeitsumgebung auszuführen. In diesen Fällen sollte eine leichtere Konfiguration verwendet werden. Zu den „leichten“ Fenstermanagern (mit geringem Leistungsbedarf) gehören WindowMaker (in dem Paket wmaker), Afterstep, fvwm, icewm und blackbox. In diesen Fällen sollte das System so konfiguriert werden, dass der geeignete Fenstermanager Vorrang erhält; der übliche Weg besteht darin, die Einstellung des x-window-manager mit dem Befehl update-alternatives --config x-window-manager zu ändern.

13.2.3. Menü-Verwaltung

Moderne Arbeitsumgebungen und viele Fenstermanager stellen Menüs bereit, die für den Benutzer die verfügbaren Anwendungen auflisten. Um die Menüs hinsichtlich der tatsächlich verfügbaren Anwendungen aktuell zu halten, hat jedes Paket in der Regel eine .desktop-Datei in /usr/share/applications. Das Format dieser Dateien wurde standardisiert durch FreeDesktop.org:
Die Anwendungsmenüs können von Administratoren durch systemweite Konfigurationsdateien, wie in der "Desktop Menu Specification" beschrieben, weiter angepasst werden. Endbenutzer können die Menüs auch mit grafischen Werkzeugen wie kmenuedit (in KDE), alacarte (in GNOME) oder menulibre anpassen.