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8.6. Shell-Umgebung

Befehlsinterpreter (oder Shells) könen für einen Benutzer der erste Berührungspunkt mit einem Computer sein und sie müssen daher recht bedienerfreundlich sein. Die meisten verwenden Initialisierungsskripten, mit denen ihr Verhalten konfiguriert werden kann (Autovervollständigung, Text an der Eingabeaufforderung usw.).
bash, die Standardshell, verwendet das Initialisierungsskript /etc/bash.bashrc für „interaktive“ Shells und /etc/profile für „Anmelde“-Shells.
Bei bash ist es hilfreich, die „automatische Vervollständigung“ in der Datei /etc/bash.bashrc zu aktivieren (einfach bei einigen Zeilen das Kommentarzeichen entfernen).
Zusätzlich zu diesen gemeinsamen Skripten kann jeder Benutzer zur Konfigurierung seiner Shell seine eigenen ~/.bashrc und ~/.bash_profile erstellen. Die häufigsten Veränderungen bestehen im Hinzufügen von Aliassen; dies sind Wörter, die bei der Ausführung eines Befehls automatisch ersetzt werden, was den Aufruf des Befehls beschleunigt. Zum Beispiel können sie den Alias la für den Befehl ls -la | less erstellen; dann brauchen Sie nur la einzugeben, um den Inhalt eines Verzeichnisses im Detail zu einzusehen.
Das Setzen voreingestellter Umgebungsvariablen ist ein wichtiges Element der Shellkonfigurierung. Abgesehen von den für eine Shell spezifischen Variablen sollte man sie in der Datei /etc/environment ablegen, da diese von verschiedenen Programmen, die möglicherweise eine Shellsitzung starten, verwendet wird. Zu den normalerweise hier festgelegte Variablen gehören ORGANIZATION, die gewöhnlich den Namen des Unternehmens oder der Organisation enthält, und HTTP_PROXY, die das Vorhandensein und den Ort eines HTTP-Proxies anzeigt.