Product SiteDocumentation Site

Kapitel 13. Arbeitsplatzrechner

13.1. Den X11-Server konfigurieren
13.2. Die grafische Schnittstelle anpassen
13.2.1. Einen Display Manager auswählen
13.2.2. Einen Fenstermanager auswählen
13.2.3. Menü-Verwaltung
13.3. Grafische Arbeitsflächen
13.3.1. GNOME
13.3.2. KDE und Plasma
13.3.3. Xfce und andere
13.3.4. Andere Desktop-Umgebungen
13.4. E-Mail
13.4.1. Evolution
13.4.2. KMail
13.4.3. Thunderbird
13.5. Web-Browser
13.6. Entwicklung
13.6.1. Hilfsprogramme für GTK+ bei GNOME
13.6.2. Hilfsprogramme für Qt
13.7. Gemeinschaftliche Arbeit
13.7.1. In Gruppen arbeiten: groupware
13.7.2. Gemeinschaftliche Arbeit mit FusionForge
13.8. Office-Pakete
13.9. Windows emulieren: Wine
13.10. Echtzeit-Kommunikationssoftware
Nachdem die Serverinstallationen abgeschlossen sind, können die Administratoren ihre Aufmerksamkeit nun darauf richten, die einzelnen Arbeitsplatzrechner einzurichten und für sie eine typische Konfiguration zu erstellen.

13.1. Den X11-Server konfigurieren

Eine kurze Erinnerung: X.org ist die Programmkomponente, die es grafischen Anwendungen ermöglicht, Fenster auf dem Bildschirm anzuzeigen. Sie enthält einen Treiber, der die Grafikkarte effizient nutzt. Die Leistungsmerkmale, die den grafischen Anwendungen angeboten werden, werden durch eine Standardschnittstelle namens X11 exportiert (Buster enthält die Version X11R7.7).
Aktuelle X.org-Versionen sind in der Lage, die vorhandene Hardware selbsttätig zu erkennen; dies gilt sowohl für die Grafikkarte und den Monitor als auch für Tastaturen und Mäuse; es ist so bequem, dass das Paket sogar die Konfigurationsdatei /etc/X11/xorg.conf nicht mehr erstellt.
Die Tastaturkonfiguration wird gegenwärtig in der Datei /etc/default/keyboard festgelegt. Mit dieser Datei werden sowohl die Textkonsole als auch die grafische Schnittstelle konfiguriert, und sie wird von dem Paket keyboard-configuration gehandhabt. Einzelheiten zur Konfigurierung der Tastaturbelegung finden sich in Abschnitt 8.1.2, „Die Tastatur einstellen“.
Das Paket xserver-xorg stellt einen allgemeinen X-Server bereit, wie er von den 7.x-Versionen von X.org verwendet wird. Dieser Server ist modular und benutzt eine Reihe unabhängiger Treiber zum Umgang mit den vielen verschiedenen Arten von Grafikkarten. Wenn xserver-xorg installiert ist, sorgt es dafür, dass beide, der Server und ein Video-Treiber, installiert sind.
Beachten Sie, dass X.org versucht, die Treiber vesa und fbdev zu verwenden, wenn die erkannte Grafikkarte nicht von einem der verfügbaren Treiber verarbeitet wird. VESA ist ein generischer Treiber, der überall funktionieren sollte, aber mit begrenzten Fähigkeiten (weniger verfügbare Auflösungen, keine Hardware-Beschleunigung für Spiele und visuelle Effekte für den Desktop usw.), während fbdev auf dem Framebuffer-Gerät des Kernels arbeitet. Heutzutage kann der X-Server ohne administrative Privilegien laufen (dies war früher erforderlich, um den Bildschirm konfigurieren zu können) und seine Protokolldatei wird dann im Home-Verzeichnis des Benutzers in ~/.local/share/xorg/Xorg.0.log gespeichert, wohingegen /var/log/Xorg.0.log für X-Server ist, die mit Root-Rechten gestartet wurden und für Versionen älter als Debian 9 Stretch. In dieser Protokolldatei würde man nachschauen können, welcher Treiber derzeit verwendet wird. Das folgende Snippet zeigt beispielsweise, was der Treiber intel ausgibt, wenn er geladen wird:
(==) Matched intel as autoconfigured driver 0
(==) Matched modesetting as autoconfigured driver 1
(==) Matched vesa as autoconfigured driver 2
(==) Matched fbdev as autoconfigured driver 3
(==) Assigned the driver to the xf86ConfigLayout
(II) LoadModule: "intel"
(II) Loading /usr/lib/xorg/modules/drivers/intel_drv.so