sources.list
Dateiaptitude
und apt-get
Befehleapt-cache
aptitude
, synaptic
/etc/apt/sources.list
enthält eine Liste der verschiedenen Depots (oder "Quellen"), die Debian Pakete zur Verfügung stellen. APT importiert dann von jeder Quelle die Liste der dort verfügbaren Pakete. Dazu lädt APT von jeder Quelle die Dateien Packages.{gz,bz2,lzma,xz}
(falls es sich um Binärpakete handelt) und Sources.{gz,bz2,lzma,xz}
(falls es sich um Quelltextpakete handelt) herunter und analysiert deren Inhalt. Falls bereits ältere Versionen dieser Dateien gespeichert wurden, kann APT diese aktualisieren, indem es nur die geänderten Teile herunterlädt (siehe die Seitenleiste TIPP Inkrementelle Aktualisierung).
/etc/apt/sources.list
enthält die Beschreibung einer Quelle, bestehend aus drei, durch Kommata getrennten, Teilen.
deb
” für Binärpakete,
deb-src
” für Quellpakete.
Packages.gz
müssen sich vollständige und gültige URLs ergeben): Diese Quelle kann aus einem Debian-Spiegelserver bestehen oder einer Paketsammlung, die von dritter Seite aufgesetzt wurde. Der URL kann mit file://
beginnen, um eine Quelle anzugeben, die sich im lokalen Verzeichnisbaum des Systems befindet, mit http://
, um eine Quelle anzugeben, die auf einem Webserver zugreifbar ist, oder mit ftp://
für eine auf einem FTP-Server verfügbare Quelle. Der URL kann auch mit cdrom://
beginnen, bei einer CD-ROM/DVD-ROM/Blu-ray-basierten Installation, allerdings wird dies seltener, da netzbasierte Installationsmethoden mehr und mehr die Regel werden.
./
”, was das Fehlen eines Unterverzeichnisses anzeigt — die Pakete befinden sich dann direkt an der angegebenen URL). Aber üblicherweise sind die Repositorien wie ein Debian Spiegel gegliedert, bestehend aus mehreren Distributionen, jede mit mehreren Komponenten. In diesen Fällen gibt man die gewählte Distribution an (mit ihrem "Codenamen" — siehe die Liste in der Seitenleiste GEMEINSCHAFT Bruce Perens, ein umstrittener Leiter — oder mit dem Namen der zugehörigen "Suite" — stable
, testing
, unstable
), dann die Komponenten (oder Abschnitte), die aktiviert werden sollen (zur Auswahl stehen main
, contrib
, und non-free
auf einem typischen Debian Spiegel).
cdrom
beschreibt die vorhandenen CDs/DVDs. Anders als die anderen Quellen, ist eine CD/DVD-ROM nicht immer zugreifbar, sie muss ja zuerst in das Laufwerk eingelegt werden und zudem kann immer nur eine Scheibe zu einer Zeit gelesen werden. Deshalb werden diese Quellen ein klein wenig anders gehandhabt und müssen mit dem Befehl apt-cdrom
hinzugefügt werden, üblicherweise ausgeführt mit dem Parameter add
. Letzterer fordert Sie dann auf, die CD-ROM in das Laufwerk einzulegen, um dann deren Inhalt nach Paket
-Dateien zu durchsuchen. Das Programm nutzt diese Dateien, um die Datenbank verfügbarer Pakete zu aktualisieren (dies geschieht für gewöhnlich mit dem Befehl apt-get update
). Von da an kann APT auffordern, die CD-ROM einzulegen, falls es eines der darauf befindlichen Pakete benötigt.
sources.list
für ein System, auf welchem eine Stable-Version von Debian läuft:
Beispiel 6.1. /etc/apt/sources.list
-Datei für Debian Stable
# Security updates deb http://security.debian.org/ wheezy/updates main contrib non-free deb-src http://security.debian.org/ wheezy/updates main contrib non-free ## Debian mirror # Base repository deb http://ftp.debian.org/debian wheezy main contrib non-free deb-src http://ftp.debian.org/debian wheezy main contrib non-free # Stable updates deb http://ftp.debian.org/debian wheezy-updates main contrib non-free deb-src http://ftp.debian.org/debian wheezy-updates main contrib non-free # Stable backports deb http://ftp.debian.org/debian wheezy-backports main contrib non-free deb-src http://ftp.debian.org/debian wheezy-backports main contrib non-free
stable
, stable-updates
, stable-backports
) zu verwenden, damit darunter nicht ohne unser Zutun eine andere Distribution verstanden wird, sobald die nächste Version freigegeben wird.
sources.list
aufgeführte verwendet wird. Aus diesem Grund werden nicht offizielle Bezugsquellen üblicherweise ans Ende der Liste gesetzt.
security.debian.org
(einer kleinen Gruppe von Maschinen, die von den Debian System Administratoren betreut werden). Dieses Archiv enthält Sicherheitsaktualisierungen (erstellt vom Debian Security Team und/oder von den Paketbetreuern) für die Stable-Distribution.
proposed-updates
-Repositories, sorgfältig ausgewählt von den Betreuern des Stable Release.
proposed-updates
-Repository werden die vorgesehenen Aktualisierungen vorbereitet (kontrolliert von den Stable-Release-Betreuern).
wheezy-proposed-updates
benutzt, der sowohl treffender als auch konsistenter ist, da ja sqeeze-proposed-updates
(für die Aktualisierungen von Oldstable) auch noch existiert:
deb http://ftp.debian.org/debian wheezy-proposed-updates main contrib non-free
stable-backports
-Repository enthält "rückportierte Pakete". Der Ausdruck beschreibt ein Paket mit kürzlich erschienener Software, das für eine ältere Distribution neukompiliert wurde, im Allgemeinen für Stable.
stable-backports
-Repository ist inzwischen auf den normalen Debian-Spielgeln verfübar. Die Rückportierungen für Squeeze werden weiterhin auf dem dafür eingerichteten Server (backports.debian.org
) vorgehalten und deshalb wird folgener Eintrag in sources.list
benötigt:
deb http://backports.debian.org/debian-backports squeeze-backports main contrib non-free
stable-backports
werden immer aus Paketen erzeugt, die in Testing vorhanden sind. Das stellt sicher, dass alle installierten Rückportierungen auf die zugehörige Stable-Version aktualisierbar sind, sobald das nächste Stable-Release verfügbar ist.
$sudo apt-get install package/wheezy-backports
$sudo apt-get install -t wheezy-backports package
sources.list
für ein System, auf welchem entweder die Version Testing oder Unstable läuft:
Beispiel 6.2. Beispoieldatei /etc/apt/sources.list
für Debian-Anwender von Testing/Unstable
# Unstable deb http://ftp.debian.org/debian unstable main contrib non-free deb-src http://ftp.debian.org/debian unstable main contrib non-free # Testing deb http://ftp.debian.org/debian testing main contrib non-free deb-src http://ftp.debian.org/debian testing main contrib non-free # Stable deb http://ftp.debian.org/debian stable main contrib non-free deb-src http://ftp.debian.org/debian stable main contrib non-free # Security updates deb http://security.debian.org/ stable/updates main contrib non-free deb http://security.debian.org/ testing/updates main contrib non-free deb-src http://security.debian.org/ stable/updates main contrib non-free deb-src http://security.debian.org/ testing/updates main contrib non-free
sources.list
wird APT Pakete von Unstable installieren. Ist das nicht gewollt, verwenden Sie die Einstellung APT::Default-Release
(siehe Abschnitt 6.2.3, „Das System aktualisieren“) um APT anzuweisen, Pakete von einer anderen Distribution auszuwählen (in diesem Fall vermutlich Testing).
sources.list
-Datei nicht dazu führt, dass diese Pakete systematisch benutzt werden. Die hinzuzufügende Zeile ist:
deb http://ftp.debian.org/debian experimental main contrib non-free
sources.list
-Dateien integriert werden können. Aber hüten Sie sich davor, willkürlich Pakete hinzuzufügen: Jede Quelle wurde für eine bestimmte Debian-Version entworfen (die, die benutzt wurde, um die entsprechenden Pakete zu kompilieren); jeder Benutzer sollte darauf achten, die Stimmigkeit zwischen seinem System und dem, was er zur Installation auswählt, zu wahren.
mentors.debian.net
ist auch interessant, weil sie Quellpakete zweier Entwicklergruppen sammelt: Die von Kanditaten für den Status eines offiziellen Debian-Entwicklers und die von Freiwilligen, die Debian-Pakete erstellen wollen, ohne durch den Integrationsprozess zu gehen. Diese Pakete werden ohne jegliche Garantie hinsichtlich ihrer Qualität zur Verfügung gestellt; achten Sie darauf, die Herkunft und Integrität zu prüfen und sie dann zu testen, bevor Sie erwägen, sie produktiv einzusetzen.
sources.list
von APT bleibt unverändert, aber APT ist so konfiguriert, dass es diese als Proxies für ausgehende Anfragen nutzt.
/etc/approx/approx.conf
gespeichert:
# <name> <repository-base-url> debian http://ftp.debian.org/debian security http://security.debian.org
inetd
“) und erwartet von den Anwendern, sources.list
anzupassen, so dass er auf den Server "approx" zeigt:
# Das Beispiel aus der sources.list zeigt auf einen lokalen approx Server deb http://apt.falcot.com:9999/security wheezy/updates main contrib non-free deb http://apt.falcot.com:9999/debian wheezy main contrib non-free